Kohlenkirche - Zechenhaus: Das Gebäude

Kohlenkirche, Zechenhaus, Gebäude, Geschichte

Das Verwaltungsgebäude der Kohlenkirche. - Stand: Juli 2018

Das repräsentative Zechenhaus am Georgschacht

Der Georgschacht in Stadthagen war die größte Schachtanlage in ganz Schaumburg. Das Kohlebergwerk sollte aber nicht nur zweckmäßig, sondern auch beträchtlich sein. Deshalb wurde in den Jahren 1902 bis 1905 die Zeche im Jugendstil mit der dazugehörigen Verwaltung gebaut. Es war zur damaligen Zeit einmalig, dass die Bergwerksverwaltung und Bergarbeiter zusammen in einem Gebäude untergebracht waren. Außerdem wurde aus sozialen Gründen für die Bergmänner in der Waschkaue eine Gemeinschaftsdusche eingerichtet. Den Steigern standen sogar Badewannen zur Verfügung. Selbst Fürst Georg zu Schaumburg-Lippe besaß damals keine Badewanne.

Die luxuriöse, einzigartige Bauart der Zeche war Vorbild für ähnliche Gebäude des 20. Jahrhunderts. Bei den Menschen bürgerte sich schnell der Name Kohlenkirche ein.

Die Waschkaue

Die Waschkaue bestand aus einem Mittelschiff und zwei Seitenschiffen. Im Mittelschiff wurde die Kleidung der Arbeiter an Kettenzügen aufgehängt, damit diese gut trocknen konnten. Das Mittelschiff war bis zum Dachstuhl offen, in dem sich Klappen zur Belüftung der Kleider befanden. Den Zugang zum Verwaltungsgebäude erreichte man rechts am Ende über eine Treppe. Dort im ersten Stockwerk befand sich der Besprechungsraum für die Bergleute. Die Bergarbeiter hatten ihren Eingang im südlichen Seitenschiff. Die Badewannenkabinen für die Steiger befanden sich im selben Trakt, während sich die Gemeinschaftsduschen auf der Nordseite befanden.

Das Verwaltungsgebäude

Im Parterre des Verwaltungsgebäudes befand sich das Besprechungszimmer der Steiger sowie Büroräume für die Mitarbeiter. Im ersten Stock waren das Sekretariat und das Büro des Bergwerksdirektors. Im Dachgeschoss waren die großen Warmwasserkessel für die Waschkaue, sowie kleine Nebenräume und Toiletten.

Das gesamte Gebäude der Kohlenkirche ist unterkellert. Dort war die Grubenwehr mit einer eigenen Kompressoranlage untergebracht, welche zur Befüllung der Atemluftflaschen diente. Im Keller wurden im Krieg, zum Schutz der Mitarbeiter, zwei Luftschutzräume ausgebaut.